Entstehung des Schulnamens

Unsere Schule trägt seit der offiziellen „Tauffeier“ am 20. September 1996 den Namen „Graf-von-Zeppelin-Schule“. Vorher trug sie den offiziellen Schulnamen „Haupt- und Realschule mit Orientierungsstufe Großenkneten in Ahlhorn“, was im alltäglichen Sprachgebrauch eher zu Schwierigkeiten führte. Um diesen Zungenbrecher zu umgehen, wurde landläufig der Begriff „Schulzentrum“ für unsere Schule gewählt, der inhaltlich jedoch nicht den Kern der Sache traf. Um diese Problematik zu lösen, rief der damalige Schulleiter Rolf Beckemeyer im April 1996 einen „Namenswettbewerb“ ins Leben. Es sollte ein Name gefunden werden, der kurz und prägnant sein und einen Bezug zu Ahlhorn haben sollte. Ebenfalls durfte er nicht negativ besetzt und sollte einmalig sein, sowie eine einprägsame Abkürzung zulassen. Eltern, Schülerinnen und Schüler und alle übrigen Bürger der Gemeinde waren dazu aufgefordert, bis zum 30. April 1996 Namensvorschläge zu unterbreiten. Als Anreiz für die Namensfindung hatte Herr Beckemeyer für die beste Idee einen Preis von 500,00 DM ausgesetzt. Eine Jury sollte danach unmittelbar den Namen festlegen. Mitglieder der Jury waren: der Bürgermeister (Herr Heinsen), der Gemeindedirektor (Herr Bernasko †), der Hauptamtsleiter (Herr Bigalke), ein Schülervertreter (Sven Hölzmann), ein Elternvertreter (Herr Kirchgeorg, der beruflich jedoch verhindert war), ein Vertreter des Kollegiums (Frau Feye-Carl) und der Schulleiter (Herr Beckemeyer). Es gingen eine Reihe von Namensvorschlägen ein, die so klangvolle Namen hatten wie „Schulzentrum KNETENS JUGEND Ahlhorn“, „Ahlhorner Hills 90.210“, „Hei-Schule“, „Mehr als Unterricht-Schule Ahlhorn – MAUS Ahlhorn“, „Julius Keimer Schule“, „Heide Schule“, „Schule am Lemsen“, „Großhunthornschule“, „Gros-Hunt-Sa-Dö-Schule Ahlhorn“, „The love school“, aber auch „Graf Zeppelin Schule“ und viele mehr. Insgesamt gingen etwas 60 Vorschläge ein.

Jedes Jurymitglied konnte drei Punkte vergeben. Diese durften auf mehrere Vorschläge verteilt werden. „Graf-Zeppelin-Schule“ ging mit neun Punkten als Sieger hervor. Mit vier Punkten auf dem zweiten Platz schaffte es die „Heideschule“, Platz drei für die „Lemsen-Schule“ (drei Punkte). Jeweils einen Punkt gab es für die Namen „Julius-Keimer-Schule“ und „Maus-Schule“. Die Jury entschied sich also mehrheitlich für den Namen „Graf-Zeppelin-Schule“, der vom Verwaltungsausschuss noch um das Wörtchen „von“ ergänzt wurde, nach dem Motto: wenn schon, denn auch richtig. Die Abkürzung GZS sollte trotzdem beibehalten werden. Heute wird jedoch vor allem die Abkürzung GvZS verwendet.

In diesem Zusammenhang interessant ist ebenfalls, dass schon das Gymnasium Großenkneten 1980 versucht hatte, sich „Graf-Zeppelin-Gymnasium“ zu nennen. Nach Beratungen im Schul- und im Verwaltungsausschuss wurde seinerzeit auf Empfehlung des damaligen Gemeindedirektors eine Beschlussfassung zurückgestellt, weil kein Bezug des Grafen Zeppelin zum Gymnasium gesehen wurde. Die Sache verlief dann im Sande und es wurde kein neuer Vorschlag eingereicht.

Die „Haupt- und Realschule mit Orientierungsstufe Großenkneten in Ahlhorn“ hatte sich jedoch für den Vorschlag „Graf-von-Zeppelin-Schule“ entschieden und dieser Vorschlag wurde dann auch mit nur zwei Gegenstimmen im Verwaltungsausschuss akzeptiert.

Natürlich gab es nicht nur Befürworter für diesen Namen und in der nachfolgenden Zeit gab es einige Diskussionen um diesen Namen. Rolf Beckemeyer versuchte jedoch im Folgenden Gründe für die Auswahl dieses Namens zu geben und Gegenargumente zu entkräften: Für die Namensgebung war es unerheblich, ob ein Zeppelinschiff jemals in Ahlhorn stationiert war oder ob der Graf von Zeppelin jemals in Ahlhorn gewesen ist. Es spielte auch keine Rolle, ob Schütte oder Lanz die besseren Techniker waren und aus der Ahlhorner Umgebung stammten oder gar ob das Flugprinzip „leichter als Luft“ für die praktische Nutzung der Luftfahrt der falsche Ansatz war. Keinerlei Zweifel besteht jedoch daran, dass ohne die Luftschifffahrt oder später ohne die Luftwaffe die Entwicklung Ahlhorns ganz anders verlaufen wäre. Die Entwicklung Ahlhorns ist eng mit dem Flugplatz verwoben. Drei Generationen haben z. T. von und mit dem Flugplatz gelebt. In der Bevölkerung und nicht nur in Ahlhorn verbindet man mit dem Begriff „Zeppelin“ ein Flugerät, das Ballonen ähnlich durch die Lüfte getragen wird. Die gedankliche Assoziation des Begriffs „Zeppelin“ mit „Krieg“ ist daher eher unwahrscheinlich. Der Name soll eine Assoziation mit „Ahlhorn“ hervorrufen, auch über die Grenzen der Gemeinde hinweg.

Auch die Biografie des Grafen von Zeppelin soll Leitgedanken für ein Schulkonzept aufzeigen. (Für Informationen zur Biografie des Grafen von Zeppelin bitte hier klicken.) Aus der Biografie des Grafen gehen im Zusammenhang mit dem Luftschiffbau Eigenschaften hervor, die auch heute noch einer modernen Schule (Haupt- und Realschule) als Leitmotiv dienen können: Pioniergeist, Kreativität, Innovationsstreben, Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit, Risikobereitschaft, Weltoffenheit, Technikfreundlichkeit, Experimentierfreudigkeit und Sinn für ökonomisches Handeln.

In diesem Kontext ist auch das Logo der Graf-von-Zeppelin-Schule zu sehen. Nach S.-F. Fincher hat ein Dreieck folgende symbolische Bedeutung:

„Symbol für Dynamik, Lebenskraft, Auftauchen von etwas Neuem, Ausbruch von Kreativität, Strebsamkeit, Selbstbewusstsein, Ankündigung von Veränderungen, mit der Zahl 3 verknüpft (Schüler-Eltern-Lehrer; mit Kopf, Herz und Hand; dreigliedriges Schulsystem…)“

Der Bogen über dem Dreieck soll den Weg in die Zukunft oder eine Brücke zum Leben symbolisieren. Die Farbe blau steht für Ruhe, Gelassenheit und Frieden. Blau ist die Farbe des Denkens.

Aus diesen Gründen wurde der Name „Graf-von-Zeppelin-Schule“ gewählt, auch wenn der Graf selbst nie in Ahlhorn gewesen ist. Der Name soll Programm sein und sich im Schulprofil wieder spiegeln. Es hat Zeit gebraucht, bis der Name wirklich Programm geworden ist und es wird auch weiterhin Zeit brauchen, bis alle Ziele erreicht sind. Aber auch da werden uns die Eigenschaften des Grafen hoffentlich als Leitmotiv begleiten: mit Beharrlichkeit und Weltoffenheit zuversichtlich in die Zukunft zu blicken und die Entwicklung unserer Schule voranzutreiben.

Im Zuge der Neueinrichtung der Oberschule musste auch der Schulname durch den Schulträger unter Einbeziehung aller Beteiligten neu bestimmt werden. Letztlich hat sich der "alte" Name durchgesetzt, so dass unsere Schule auch weiterhin Graf-von-Zeppelin Schule heißt.