Besuch im Wald

Wald1Viele Kinder wünschten sich bei der Programmgestaltung der Naturschutz-AG auch einen Waldtag.
Mit dem Ahlhorner Urwald konnten die Schüler:innen einen naturnahen Wald kennenlernen.

Die unterschiedlichen Jahreszeiten machten den Besuch im Wald mit verschiedenen Schwerpunkten interessant.
Beim ersten Besuch im Herbst sammelten die Schüler:innen unterschiedliche Blätter und Früchte/Samen, um die Bäume zu bestimmen. Auch konnten kleine Tiere gefangen und bestimmt werden.
Im Frühjahr konnten sie sehen wie die einzelnen Baumarten ihre Knospen sprengten und der neue Jahrgang an Blättern/Nadeln aussah. Andere Tiere, zum Vergleich im Herbst, konnten festgestellt werden.

Wald2Auch die Geräusche und Gerüche sind in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich.
Sommer- und Winterbesuche sollen noch folgen.

Große Wichtigkeit beim Besuch des Lebensraum Waldes wird darauf gelegt, dass die Schüler:innen mit allen Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken) das Ökosystem kennenlernen.
Auffällig war auch, dass die AG-Teilnehmer den Besuch fern von Zivilisationsgeräuschen genossen haben.

Text & Fotos: Jens Pfänder

Besuch des Fischereivereines Wildeshausen

Der Fischereiverein Wildeshausen beteiligt sich seit 1999 am Wiederansiedlungsprogramm von Lachs und Meerforelle. Diese Fischarten kamen früher in der Fließgewässerlandschaft um Wildeshausen herum vor und sind vor vielen Jahren ausgestorben. Wasserverschmutzung, Flussbegradigungen und Querverbauungen (Wehre) sorgten dafür, dass diese Wanderfischarten ausgestorben waren. Diese Fischarten laichen in den Flüssen/Bächen auf kiesigen Flächen. Nach ca. zwei Jahren wandern sie ins Meer, wo sie  bis zur Geschlechtsreife weitere Jahre verbringen, um dann zum Laichen wieder in die Flüsse zu ziehen.

Der Fischereiverein hatte in den letzten Jahren in geeigneten Gewässern Laichmöglichkeiten (Einbau von Kies) geschaffen. In diesen Gewässern hatte sich außerdem die Wasserqualität verbessert, sodass die forellenartigen Fische eine geeignete Kinderstube und Lebensraum fanden. Durch jahrelangen Besatz dieser Fischarten und Renaturierungsmaßnahmen in den Gewässern konnten Rückkehrer registriert werden, die in den Bächen und Flüssen um Wildeshausen laichen wollten.
2006 entschied sich der Verein dazu, die natürliche Vermehrung dieser Fischarten weiter zu fördern und baute ein vereinseigenes Bruthaus. Hier wurden seitdem jährlich 150000 bis 200000 Meerforellen- und Lachseier ausgebrütet und mit dem Besatz der Brütlinge der natürliche Bestand gestützt. Alljährlich wurde eine kleine Zahl an Laichrückkehrern gefangen, die Eier und das Sperma der laichfähigen Fische gewonnen und dann in der Anlage erbrütet. Nach ca. drei Monaten schlüpfen die kleinen Fische und anschließend wurden sie in die Gewässer zurückgesetzt. Die Erfolgsquote der künstlichen Erbrütung ist um ein vielfaches höher als in der Natur.

Die Schüler:innen der Naturschutz-AG konnten sich über das Wiederansiedlungsprogramm der Großsalmoniden informieren und bei dem Besatz der Jungfische helfen.

Text: Jens Pfänder

Streuobstwiese

Streuobstwiese1Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sowie durch das Bau- und Siedlungswesen wurden Streuobstwiesen stark dezimiert. Sie gehören heute zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas.
Das Pflanzen verschiedener alter hochstämmiger Obstbaumsorten sorgt für den Charakter einer typischen Streuobstwiese.
Zwischen 2000 und 5000 Tierarten kann dieses Biotop beheimaten bzw. ernähren. Der größte Teil sind Insekten wie Käfer, Wild- und Honigbienen, Spinnen und viele andere Krabbler. Neben vielen Amphibien- und Reptilienarten, die das Biotop als wertvolle Sommer- und Winterhabitate nutzen, finden sich hier auch unzählige Vogelarten. Sie finden hier ebenfalls Nahrung und in manchen altem Obstbaum einen Hohlraum zum Nisten. Auch zahlreiche Säugetiere wie Siebenschläfer oder Igel profitieren von heruntergefallenem Obst und finden eine schmackhafte Mahlzeit.
Auch hier spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Der Mensch muss bereit sein, Zeit und Energie in die Pflege zu investieren. Fachgerechter Baumschnitt verhindert die frühe Vergreisung der Bäume. In den ersten Jahren müssen die Schüler die Bäume bei Bedarf wässern und düngen, später wird der Baumschnitt erlernt und durchgeführt. Außerdem spielt das Pflanzen von Bäumen im Zeitalter des Klimaschutzes eine wichtige Rolle.

Streuobstwiese2Die Schüler:innen der Naturschutz-AG haben auf einer ca. 1000 qm großen Grünfläche an der Schule mittlerweile acht verschiedene Obstbäume gepflanzt und deren Pflege übernommen. In jeder neuen AG sollen weitere Bäume dazu kommen. Außerdem werden zwischen den Bäumen als Frühblüher Krokusse gepflanzt, die für die erste Nahrung im Jahr bei den Insekten sorgen.
Auch auf die erste Ernte freuen sich die Schüler. Obst von den Bäumen, die man selbst gepflanzt hat – besser geht es nicht.

Text & Fotos: Jens Pfänder

Nistkastenbau

Die ursprünglichen Lebensräume vieler Tiere waren lichte Wälder, mit alten Bäumen. Sie zeichneten sich unter anderem durch einen hohen Totholzanteil aus. Viele Tiere nutzten die Höhlen in den alten Bäumen zur Aufzucht der Jungen, als Unterschlupf- oder Überwinterungsmöglichkeit.
Durch die Menschen wurde unsere Landschaft vor allem im vergangenen Jahrhundert negativ verändert. Durch intensive Nutzung veränderten sich unsere Wälder aber auch Städte und Dörfer. Unterschlupfmöglichkeiten in modernen Neubauten sind verschwunden, alte Bäume verschwinden aus Sicherheitsgründen aus Wäldern und öffentlichen Grünanlagen. Dadurch verschwanden auch die natürlichen Höhlen.
Dem Mangel an natürlichen Nisthöhlen kann man mit künstlichen Nisthilfen abhelfen.

Viele unserer einheimischen Singvogelarten wie z. B. Meisen, Spatz, Star aber auch Wildtauben, Dohlen oder Eulenarten sind sogenannte Höhlenbrüter. Nicht nur Vögel nutzen die Kästen, auch Siebenschläfer, Fledermäuse oder Insekten.

Die Schüler:innen der NaturschutzAG stellen aus Bausätzen verschiedene Arten von Nisthöhlen her und hängen sie auf dem Schulgelände auf. Insgesamt konnten bisher 23 verschiedene künstliche Höhlen hergestellt werden, z. B. für Fledermäuse, Hohltaube oder Kauz, Gartenbaumläufer, Gartenrotschwanz, Kleinmeisenarten oder Kästen für die anderen Vogelarten.
So können die Schüler:innen nicht nur verschiedene Tier- und Vogelarten in den nächsten Jahren an den Kästen bestimmen und deren Verhalten kennenlernen/erforschen, sondern sie lernen auch die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit. Die künstlichen Höhlen müssen regelmäßig gereinigt und instandgesetzt werden. Durch den Austausch der Vorderwände können bestimmte Vogelarten gezielt gefördert werden, wenn notwendig.

Text: Jens Pfänder