Projekttage 2014


Bericht zu den Projekttagen 2014 - R9

Projekt R9Das Thema im Geschichtsunterricht in den Klassen R 9 ist zur Zeit der Nationalsozialismus.

Von daher lag es nahe, sich diesem Thema mit einem lokalen Bezug zu widmen. Herr Böckmann nahm Kontakt mit Herrn Faß auf, der die Geschichte der Gemeinde in weiten Teilen dokumentiert hat.
Er begann seinen Vortrag mit einem Bericht über das Blockhaus Ahlhorn und seine Geschichte.

Station 1 Vortrag von Herrn Faß zum Ahlhorner Blockhaus

Die Vorgeschichte des Blockhauses geht zurück bis in das Jahr 1932. Der damalige Reichsstatthalter von Oldenburg und Bremen Carl Röver entdeckte dieses schöne Stück Erde am Helenensee. Am Beginn stand ein kleines Blockhaus, das von einem Trupp des freiwilligen Arbeitsdienstes gebaut wurde.

 

Dieses erste Haus wurde mehrfach erweitert (http://www.leb-grossenkneten.de/Blockhausbriefe/1960/Das_Blockhaus_Ahlhorn.html) und wurde so zu einem Gaukameradschaftsheim der NSDAP.

Weiter Infos auch hier: http://www.leb-grossenkneten.de/Blockhausbriefe/1981/Blockhaus_Rueckblende_Teil3.html

Nach dem Krieg kaufte Oberkirchenrat Dr. H. Ehlers die kleine Blockhütte von der Witwe Carl Rövers.

Danach wurde das Gebäude ausgebaut und zeigt sich in der uns bekannten Ansicht. Heute ist es ein Ort der Ruhe, der Gemeinsamkeit und Begegnungen.

http://blockhaus-ahlhorn.de/

 

Station 2 Gut Lethe

Im April näherte sich der Krieg aus dem Cloppenburg Raum kommend Ahlhorn. 23 Soldaten, die mit der Verteidigung der Lethebrücke beauftragt waren, wurden dort getötet. Daran erinnert heute noch eine Gedenktafel am Haus.
Das Haus „Gut Lethe“ – heute Station der Autobahnpolizei – wurde als Müttererholungsheim der NSV-Schwestern von 1941 bis 1943 genutzt. Als die Bombardierungen der deutschen Städte immer heftiger wurden, ändert man die Bestimmung des Hauses und es wurde ein Notentbindungsheim daraus.

 

Station 3  Flughafen in Bissel und kleine Bunkeranlagen

Der Feldflughafen Bissel bestand aus zwei Teilen, die durch die Straße Bissel-Garrel getrennt wurden. Südlich der Straße lag das Rollfeld, nördlich das Gelände des Feldflugplatzes Bissel-Nord. Baubeginn war das Jahr 1938. Zur Tarnung sollten die Gebäude wie ein großer Bauernhof aussehen.

Was ist bis heute davon übrig geblieben?
Kleinere Bunkeranlagen, die man im Wald „verstreut“ findet.
Wer sich für mehr Details interessiert, dem sei das Buch von Dirk Faß empfohlen: Die Gemeinde Großenkneten im Dritten Reich, hier die Seiten 127 ff.

 

Station 4 Hosüne  ein ehemaliges Krankenhaus

Der Bau der Krankenhaus-Sonderanlagen war zunächst in Oldenburg geplant („Aktion Brandt“ http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Brandt). Auf Grund der Entwicklung des Krieges (Luftangriffe) beschloss man jedoch, die Anlage „versteckt“ Im Wald zu bauen und begann damit im Frühjahr 1943. Im Februar 1944 waren die Gebäude fertig gestellt. 
Neben einem großen OP-Saal für die vielen Verletzten der Bombenangriffe gab es auch eine Entbindungsstation.
Im Krankenhaus wurden auch ehemalige Zwangsarbeiter und deren Kinder versorgt.
Die hohe Kindersterblichkeit lässt Rückschlüsse zu auf die miserablen Bedingungen gegen Ende und nach Ende des Krieges.

Station 5  Ein Friedhof in der Nähe des Krankenhauses

Der Waldfriedhof war schon vom Sonderkrankenhaus geplant worden, das Grundstück „beschaffte“ man sich durch Beschlagnahme. Insgesamt sind dort 218 Ausländer aus 8 Nationen beerdigt, darunter 118 aus Polen und 18 aus der ehemaligen UdSSR. Die Todesdaten reichen vom Herbst 1944 bis in das Jahr 1949.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsgr%C3%A4berst%C3%A4tte_Sannum
1952 wurde Friedhof von der LVA an die Gemeinde Großenkneten übertragen.

Den Abschluss einer sehr informativen Reihe war ein  Bericht über die Entwicklung des Flughafens Ahlhorn.
Begonnen hatte er als Zeppelin-Flughafen, dann wurde er ein Flughafen für  das Militär (Fliegerhorst), der 1945 in Schutt und Asche gelegt wurde. Danach nutzte ihn die Bundeswehr   bzw. die NATO. 2005/6 räumte die Bundeswehr das Gelände.

http://www.fliegerhorst-ahlhorn.de/

 

Text: Herr Heinemann, Bilder: Herr Böckmann