Alles im Zeichen eines Berufsübergangs

„Kein Abschluss ohne Anschluss“

Runder Tisch „Schule -heimische Wirtschaft“

Runder Tisch 1Zum zweiten Mal traf sich kürzlich die Graf-von-Zeppelin-Schule (im Folgenden „GvZS“ genannt) mit der heimischen Wirtschaft.

Dabei ging es insbesondere darum, die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaftsunternehmen und Betrieben zu intensivieren, gerade im Hinblick auf die Berufsorientierung an unserer Oberschule.

Der Übergang von der Schule in die Berufswelt ist das zentrale Thema, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, Eltern, Vertreter der Politik und Kolleginnen und Kollegen der Graf-von-Zeppelin-Schule in diesem Gremium arbeiten. Beim ersten Treffen im Januar 2017 ging es um eine Bestandsaufnahme, was in der Schule zur Berufsorientierung alles stattfindet, welche möglichen Abschlüsse an der GvZS erzielt werden können und welche Projekte mit außerschulischen Partnern existieren.

Darüber hinaus wurde in einer Kartenabfrage nach möglichen weiteren Themen in Bezug auf die Reife der Ausbildungsfähigkeit und Berufsorientierung der GvZS-Schülerschaft gesucht. Aus den Ergebnissen der Kartenabfrage wurden Wunschthemen für ein kommendes Treffen vereinbart.

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Beim 2. Treffen im April 2017 wurden drei Projektmöglichkeiten der Wunschthemen inhaltlich vorgestellt und gemeinsam in Expertenrunden diskutiert.

Ausbildungsleiter Bernd Ebbing von EXXON MOBIL stellte das Projekt „Praktikumskarussell“ vor und verdeutlichte die gewinnbringenden Argumente, die sowohl der Berufsorientierung und -findung unserer Schülerinnen und Schüler als auch der Sichtung von zukünftigen Auszubildenden der Wirtschaft dienlich sind.

Ein weiteres Projekt, welches auf großes Interesse bei den Wirtschaftsvertretern stieß, heißt „Experten in der Schule“; hier stellen sich Unternehmen mit ihren Ausbildungsberufen in der Schule vor. Schülerinnen und Schüler erfahren Inhalte des Berufsbildes, Ausbildungsinhalte sowie Zugangskriterien und Weiterbildungsmöglichkeiten für eine eventuelle zukünftige Entscheidung für sich beim Übergang in die Ausbildung. Es wurde in diesem Kontext festgestellt, dass leider immer noch zu wenig Schülerinnen und Schüler direkt nach ihrem Abschluss an unserer Schule in die Ausbildung gehen. Dieses sehr niederschwellige Angebot soll nun unseren Schülerinnen und Schülern Ängste vor dem Schritt in die betriebliche Ausbildung nehmen, Ansprechpartnern näherbringen und die heimische Wirtschaft vorstellen. Zum Beispiel bietet Frau Schulz, Personalentwicklerin beim Unternehmen Heidemark, interessierten Schülerinnen und Schülern im Anschluss an einen Vortrag über ihr Unternehmen an, Rollenspiele zum Thema Vorstellungsgespräch durchzuführen. Die Schülerinnen und Schüler bewerben sich online für dieses Planspiel über die Sozialpädagogin Barbara Christidis für einen Ausbildungsberuf der Firma Heidemark. Die fiktive Bewerbung dient als Grundlage des Rollenspiels. Der 9. Jahrgang eignet sich für diesen Inhalt der Berufsorientierung hervorragend. Auf dem 3. Treffen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Termin dieser Kooperation bekannt gegeben und die Modalitäten der Durchführung vorgestellt.

Runder Tisch 2Ergebnis des 2. Treffens war, mit der Planung eines Praktikumskarussells für den 8. Jahrgang als Pilotprojekt im kommenden Schuljahr 2017/18 weiterzuarbeiten und es für die Durchführung vorzubereiten. Es haben sich 11 Vertreter der Wirtschaft für dieses Karussell als Teilnehmer eingetragen. Das Praktikumskarussell soll besonders den Schülerinnen und Schülern dienen, die keinen konkreten Praktikumswunsch für sich benennen können. Im Zeitfenster von 2 Wochen könnten die Teilnehmenden fünf Betriebe/Unternehmen und somit fünf unterschiedliche Berufe kennen lernen.

Das Projekt wird auf dem 3. Treffen am 11.09.2017 konzeptionell vorgestellt, damit alle Beteiligten dem ersten Durchlauf stattgeben. Folgende Unternehmen und Institutionen haben ihre Teilnahme bekundet: Gräper GmbH, Wintermann Treppenbau, EXXON MOBIL, MastputenbrütereiGrotelüschen, Forstamt Ahlhorn, Altes Posthaus, SRP Elektrotechnik, Hans Roth Kita, Serafine Kosmetik, Werner Brüning GmbH und Heidemark GmbH.

Eine dritte Projektmöglichkeit setzt deutlich früher an; im Bereich der Angebote im Ganztag der GvZS. Hier werden Kooperationspartner gesucht, die einer Kleingruppe von Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnen, erste berufliche Erfahrungen in den Werkstätten oder Produktionshallen der Unternehmen zu sammeln. Herr Richter, Schulleiter der Oberschule, berichtet über ein sehr erfolgreiches Projekt aus Lemwerder. Dort arbeiteten Schülerinnen und Schüler einer Oberschule ab Jahrgang 6 einmal wöchentlich am Nachmittag bei einer Werft und einem kunststoffverarbeitenden Unternehmen mit Auszubildenden an eigenen Werkstücken. Herr Richter macht deutlich, dass aus dieser Arbeitsgemeinschaft heraus Auszubildende akquiriert wurden und Ausbildungen von diesen Schülern alle erfolgreich absolviert wurden. Auch im Vorfeld zeigten die Teilnehmer der AG eine erhöhte Motivation im Schulunterricht, um die Noten zu verbessern. Für dieses Projekt konnten sich zwei Teilnehmer des Runden Tisches begeistern. Eine Konkretisierung dieses Angebots wird am 11.09.2017 durch Herrn Richter präsentiert.

Frau Termath, unsere Berufsberaterin der Agentur für Arbeit, stellte sich und ihre Aufgaben an unserer Schule vor. Eine Kooperationspartnerin, die seit vielen Jahren Beratungen, Projekte im Wirtschaftsunterricht und den Informationsabend „Schule und dann…?“ mit  Vorab- und Abschlussjahrgängen als Referentin durchführt. Unsere Schülerinnen und Schüler gehen im 8. Jahrgang ins BIZ (Berufsinformationszentrum) nach Oldenburg. Dort begrüßt Frau Termath unsere Schülerschaft und leitet durch die Angebote des Zentrums. Sie führt auch individuelle Beratungsgespräche mit Eltern und Schülern in der Agentur, welche im Vorfeld mit ihr terminlich vereinbart werden.

Runder Tisch 3Herr Döpke, unsere AWT (Arbeit-Wirtschaft-Technik) Fachlehrkraft- und gleichzeitig Fachkonferenzleiter, machte deutlich, dass auf dem dritten Treffen das Thema zur Berufsmesse in der Graf-von-Zeppelin-Schule erarbeitet werden sollte.  Es ist ein großer Wunsch des Kollegiums, die Schule für interessierte Wirtschaftsvertreter zu öffnen. Das große schuleigene Forum bietet hervorragend viel Platz, eine Ausbildungs- und Wirtschaftsbörse zu entwickeln. Dafür wünscht sich die GvZS die Unterstützung des Bürgermeisters als Schirmherrn.

Die Graf-von-Zeppelin-Schule freut sich über die große Zahl der Teilnehmer am Runden Tisch, die beim zweiten Treffen schon deutlich höher war – 29 Gäste, auch Bürgermeister Thorsten Schmidtke ließ es sich nicht nehmen, anwesend zu sein.  Die Gemeinde Großenkneten, der Schulträger der GvZS, und die neue Schulleitung bedanken sich für die Teilnahme und die Kooperationsbereitschaft der Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter. Eine starke Vernetzung mit der Wirtschaft vor Ort ist für unsere Zukunft in der Gemeinde unabdingbar. Es ist für unsere Schüler, zur Einschätzung des eigenen Tuns im Schulkontext und in der Erarbeitung einer eigenen Perspektive, äußerst wichtig, mögliche Arbeitgeber aus dem heimischen Wirtschaftsraum kennen zu lernen.

Die Zusammenarbeit dieses Gremiums zeigt eindeutig die Wertigkeit und das Leitbild unserer Oberschule. Die Maxime „Kein Abschluss ohne Anschluss“ steht dabei an oberster Stelle, so der Appell von Oberschulrektor Dirk Richter.

Die Freizeitlotsen, schuleigene ausgebildete Schülerinnen und Schüler, die sich freiwillig im Freizeitbereich einsetzen, bereiteten Fingerfood für unsere Gäste zu und richteten den Konferenzraum aus.

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Text und Fotos: Barbara Christidis